Fulda (oz) – Das Jahr 2020 war ein ganz besonderes –  Dr. Lothar Jordan blickt zurück und schaut nach vorne. Der 67-Jährige wohnt in Fulda und ist Direktor/Vorstand im Bildungsunternehmen Dr. Jordan.

  • 2020 – ein besonderes Jahr: Wie bewerten Sie das Jahr für sich persönlich und gesellschaftlich?

Persönlich bin ich erstaunlich gelassen. Vielleicht deshalb, weil ich nicht so sehr zu den Illusionisten tendiere und ich die jetzt wellenhaft-vorkommenden Szenarien innerlich schon weitgehend eingeplant habe. Gesellschaftlich? Ich glaube nicht, dass es enorme Covid-bedingte „Basis-Veränderungen“ gibt. Die Auswirkungen der Pandemie werden sich in der Ökonomie mit großer, für uns noch unbekannter Härte zeigen, weniger in der Medizin. Beruflich bin ich sogar froh. Covid hat hier Gewaltiges geleistet, viel mehr als Pisa. Ein fabelhafter Aspekt, denn die Institution „Schule“ kann in einer allgegenwärtigen Krise beweisen, dass Lernen und Wissen zum Wichtigsten gehören, was wir haben.

  • Die Pandemie hat viele Probleme und Auswirkungen mit sich gebracht. Was war für Sie besonders schlimm in den letzten Monaten?

Das Schlechtere kommt vor dem Guten, weil negative Nachrichten sich viel leichter übertreiben lassen. Nun, als besonders schlimm kann ich an erster Stelle dieses Negieren der Pandemie nennen, angeführt von Menschen, die meinen, mit Leichtsinnig- und Sorglosigkeit könne man einer Natur-Katastrophe bestens begegnen. Es sind Leute, die meinen, alleine der Widerstand sei ein probates Mittel, die eigene Klugheit zu begründen. Dabei gefährden sie durch ihre Spreader-Fähigkeit alle Gesellschafts-Mitglieder - von jung bis alt. Und das ist schlimm.

  • Hat für Sie die Pandemie auch positive Aspekte?

Natürlich. Positive und negative Covid-Auswirkungen sind zwei Seiten derselben Medaille. Es gibt ganz wichtige Veränderungsschübe: Man ist sich bewusster und wird aufmerksamer, dass die Natur mit den Entwicklungen der ökologischen und ökonomischen Welt-Systemen nicht mehr einverstanden ist. Covid-19 ist eine Lektion an die Menschheit, Vieles einzustellen oder grundlegend anders anzugehen und zu merken, dass Spaß als bevorzugter Lebensstil nicht ein Daseins-Grundgesetz ist. In meinem Berufsgebiet ist es sicherlich die Wunsch-Situation, dass in den Schulen der "normale" Zustand vor März 2020 zukünftig nicht mehr möglich ist. Zu groß sind die jüngsten Erfahrungswerte, dass auch in der Schule eine nachhaltige Veränderungs-Kultur möglich ist. Wenn nicht dort, wo dann eigentlich?

  • Was wünschen Sie sich für das kommende Jahr 2021?

Heitere Motivations-Impulse, egal woher.

  • Zehn Kurzfragen:

1. Lieblingsverein:

GW-Fulda - Tennis

2. Idol:

wechselt ständig

3. Sommer oder Winterzeit?

egal

4. WhatsApp oder Telefon?

Telefon

5. Berge oder Meer?

beides

6. Theater oder Kino?

Kino

7. Fleisch oder Gemüse?

Fleisch

8. Hund oder Katze?

Hund

9. Kaffee oder Tee?

Kaffee

10. Wohnen: Stadt oder Land?

dazwischen


Quelle: https://www.osthessen-zeitung.de/einzelansicht/news/2021/januar/besonderes-jahr-rueckblick-von-dr-lothar-jordan.html